Wertvolle Infos beim 1. TLSB-Infotag

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Am 20. Oktober konnte die Vorstehung des Tiroler Landesschützenbund rund 180 Gildenfunktionäre aus ganz Tirol zum 1. TLSB-Infotag im Veranstaltungszentrum „Feuerwerk“ in Fügen begrüßen. In einem sehr abwechslungsreichen Programm wurde über folgende Themen referiert:

- Landesschützenmeister Friedl Anrain begrüßte die Teilnehmer und moderierte durch das Programm. Er gab einen kurzen Überblick über Mitgliederentwicklung und Finanzen und empfiehlt allen Schützen, das Schützenmagazin selbst zu abonnieren. Anrain appellierte an alle Teilnehmer aus 80 Gilden, aber noch mehr an die heute nicht anwesenden Gilden, zukünftig dem Ruf des TLSB ohne großes Betteln zu folgen. Ein starkes Auftreten ist eine wichtige Voraussetzung um in der Öffentlichkeit als starker Verband wahrgenommen zu werden. Wir können stolz sein auf unser Schützenwesen mit sehr langer Tradition bis zum Jahr 1363 zurück, aber auch auf die großen Erfolge unserer Spitzenschützen heute. Mit 6 Medaillen für Österreich bei der letzten WM in Südkorea zeigte unser kleines Land gehörig Muskeln.

- Landesschützenmeister Manfred Schachner berichtete über das bevorstehende Tiroler Landesgedenkschießen „MAX 500“, welches vom 4. Mai – 16. Juni 2019 auf mehreren Tiroler Schießständen stattfinden wird. Es wird gemeinsam vom Tiroler Landesschützenbund und dem Bund der Tiroler Schützenkompanie von einem Organisationsteam unter seiner Leitung vorbereitet und durchgeführt. Ziel dieses Landesschießen ist, dass mindestens 2.500 – 3.000 Tiroler Schützen sich daran beteiligen. Die Eröffnungsveranstaltung wird auf der Festung Kufstein stattfinden. Weiters berichtete Schachner über die richtige Vorgehensweise bei Ehrungen, die künftig in der Mitgliederdatenbank zu beantragen sind. Als Empfehlung wurde ausgesprochen, auch bei verdienten Mitgliedern zumindest eine fünfjährige Wartefrist vor einer weiteren Ehrung einzuhalten. Die Richtlinie wird nach Beschlussfassung an die Gilden verteilt.

- Martina Chamson, Schriftführerin und Vertrauensperson zum Thema Machtmissbrauch/sexuelle Gewalt im TLSB referierte zu den Inhalten: Ist sexuelle Gewalt ein Thema im Sport? Wie erkenne ich sexualisierte Gewalt? Prävention: Wie können wir vorbeugen? Sie brachte mehrere konkrete Beispiele und Statistiken zu diesem Thema, unter anderem die Probleme im Österreichischen Schiverband, das Problem Seisenbacher im Judoverband usw., welche medial stark präsent waren. Chamson berichtete darüber, wer mögliche Täter und Betroffene sein können und wie sie agieren. Es ist wichtig dieses Thema in jedem Verein zu thematisieren um damit präventiv Vorfälle zu vermeiden. Die Unterfertigung eines Ehrenkodex durch Trainer in den Gilden wäre eine weitere wirksame Vorbeugung, wie sie bereits bei den TLSB-Trainern erfolgt ist.

- Landesschützenmeister Andreas Hauser brachte einen kurzen aber beeindruckenden Überblick, was die Firmengruppe Binder Holz macht und an welchen Standorten sie heute tätig ist. Anschließend berichtete er über die Weiterentwicklungen der Mitgliederdatenbank. Das Programm ist nunmehr eine wesentliche Unterstützung für alle Gilden, aber auch für die Landessportleiter. Die Anmeldung zu den Meisterschaften und zuletzt zum TLSB-Infotag haben problemlos funktioniert. Wichtig ist, dass die Verantwortlichen die Datenpflege forcieren. Auswertungen für Langjährigkeitsehrungen können natürlich nur dann richtig herauskommen, wenn das Eintrittsdatum richtig erfasst wurde. Dasselbe gilt auch für die anderen Daten. Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sollte für die Gilden kein allzu großes Problem darstellen. Sehr viel ist bereits durch die Vereinsstatuten gedeckt und die Gilden sollen sich nicht allzu sehr verunsichern lassen. Es gibt noch kaum Erfahrungen, wie dieses neue Gesetz in der Praxis gehandhabt wird. Daher ist es auch schwer, ganz konkrete Maßnahmen zu empfehlen. Die lebhafte Diskussion hat gezeigt, dass hier noch weiterer Aufklärungsbedarf besteht.

- Landesoberschützenmeister Dr. Christoph Platzgummer konnte aufgrund einer Beerdigung erst später kommen. Er ist froh, dass der TLSB-Infotag zustande gekommen ist, der dem Schützenwesen wieder neue Kraft geben kann. Platzgummer berichtete, dass sich die Funktionäre nicht zu sehr von der Datenschutzgrundverordnung und ähnlichen Neuerungen fürchten sollten. Sie sollen vielmehr auf die großen Erfolge stolz sein und eine weiterhin erfolgreiche Vereinsarbeit leisten. Dazu gehört, dass der Nachwuchsarbeit ein ganz besonderer Stellenwert gegeben wird. Der TLSB ist seit geraumer Zeit in intensiven Verhandlungen wegen eines geeigneten Standortes für ein neues Bundesleistungszentrum in der Umgebung von Innsbruck. Der jetzige Standort wird gerade auf Umweltverträglichkeit geprüft und er hofft, dass wir hier endlich den entscheidenden Schritt weiterkommen.

- Nach einer kurzen Mittagspause berichtete der Landessportdirektor Christian Kramer in kurzen Worten über die sportlichen Erfolge. Die Olympiateilnahmen von Monika Haselsberger, Christian Planer und Olivia Hofmann sowie aktuell die 6 Österreichischen WM-Medaillen sind sichtbares Zeichen der guten Verbandsarbeit. Kramer erklärte, wie man in den Tiroler Kader kommt und dass der TLSB speziell sehr viel Geld in den Schützennachwuchs steckt und damit viel mehr leistet als andere Verbände. Er betonte, dass Sportschießen eine absolute Spitzensportart ist und daher müssen sich Schützen, die an die Spitze kommen wollen, eine sehr starke Fokussierung im Training und den Wettkämpfen zeigen.

- Im Anschluss wurde durch die Teilnehmer am Workshop „TLSB 2025“ vom 30. September in Rattenberg über die Erkenntnisse, Ergebnisse und mögliche Maßnahmen referiert: o Florian Pfefferle Mitgliedsbeitrag und Ausbildung o Julian Anrain Öffentlichkeitsarbeit und Medien o Walter Patka Breitensport und Regelwerk o Alexandra Hess Jugendarbeit Jetzt geht es darum, möglichst viel aus den Erkenntnissen und Vorschlägen in die Praxis umzusetzen, wozu teilweise Beschlüsse in der Vorstehung notwendig sind.

csm DSCF8500 f2b6bffdc0- Ein Höhepunkt der Veranstaltung waren Vorträge zum Thema Praxistipps zur Jugendarbeit. Mit großer Begeisterung berichteten Josef Danzl, SG Fieberbrunn, Hubert Wachtler, SG Fügenberg und Martin Obholzer, SG Eben über ihre persönlichen Erfahrungen in der Jugendarbeit. Es benötigt viel Begeisterung und Konsequenz um bei der Jugendarbeit punkten zu können. Mit viel Abwechslung in den Trainingsprogrammen können Schützen nach wie vor für den Schießsport sehr gut begeistert werden. Jugendarbeit kostet natürlich Geld, aber die Gemeinden und Sponsoren sind durchaus bereit dafür Unterstützung zu leisten. Wichtig ist, dass man nach Möglichkeit ein Betreuerteam aufbaut, das gezielt auf die Jungschützen eingehen kann. Landessportdirektor Christian Kramer hat zu diesem wichtigen Thema am 17. und 18. November einen Übungsleiterkurs ausgeschrieben - Öffnet internen Link im aktuellen Fensterzur Ausschreibung.

- Der 1. TLSB Infotag endete mit einer interessanten Führung durch das „FeuerWerk“ bei der Firma Binder.

Der Tiroler Landesschützenbund sucht dringend interessierte Funktionäre als Jungschützenbetreuer, für die Pressearbeit Print und für Social Media. Weiters sollte sich ein Funktionär zur Unterstützung der Pistolensparte finden. Interessierte sollen sich bei Landesschützenmeister Friedl Anrain melden.

Die Teilnehmer waren sichtlich von den angebotenen Infos, aber auch von der hervorragenden Bewirtung begeistert, sodass einer Neuauflage des TLSB-Infotages im nächsten Jahr nichts im Wege stehen sollte.

Quelle: www.tlsb.at